KunstMais 2010
vom 17.07. bis 28.08.2010
auf Hof Buchwald
Motto
"Lebensräume" und "Metamorphosen"
Kunststationen im Mais
1 Kita Maria-Merian Nidderau-Ostheim Die kleine Raupe Nimmersatt
2 Eckhard Kleppe Hammersbach Holz – sehen und berühren
3 Schlaulinge der Ev. Kita Ni-Heldenbergen Unterwasserwelt
4 Rosel Bauer Nidderau Metamorphosen-Stühle
5 Philipp Polik Fulda
6 Brigitte Hirschfeld Nidderau Gedankenkokon
RI Team Allee Süd Nidderau unsere Kreuze an dem einen Kreuz (Ruheinsel)
7 Birgit Großmann-Kraus Nidderau Wir werden aber alle verwandelt werden
8 Michael Delto Limeshain Implosion
9 Mona Kiesel Büdingen Das Geheimnis des blauen Planeten – die vier Elemente
10 Hannelore Maier Büdesheim Mais-Morphogenese
11 Anja F. Drescher-Parré Gelnhausen Sein II – Das letzte Abendmahl oder Wer ist der Verräter?
12 Beate Thierling Hanau Filzinstallation - Rückzugsort für den Maiszünsler
13 Land Art-AG Hohe Landesschule Hanau Der Drache Fafnir
14 entfällt
15 patricia roth vom Nichtsein zum Sein
Literatur (Krimis) im Labyrinth
Andre, Jérôme Denis „Ein Phagen Fall“
Birck, Meike „Anton“
Ernst, Martina „Das Beweisstück“
Frank, Moira „Glasbläser“
Hartl, Kimberly „Axtmord“
Hipp, Franziska „Ewige Liebe“
Jäger, Torsten „Geschwistermord“
Kaup, Jens „Zitronengelb“
Kenter, Bettina „Maisfeld-Krimi“
Kleinke-Bialy, Inka „Ein Leichtes“
Kovanda, Nicole „Die Leich im Teich“
Krause, Thomas „Kurzkrimi, kulinarischer oder: EifelDiebstahl“
Leip, Evelyn „Einfach furchtbar“
Mostardi Jorge, Sara „Eine Sekunde später und dann“
Müller, Stefan Valentin „Die Nussecke“
Penners, Bernd „Jack the dipper“
Rastinger, Nina „Hakennase Willy“
Rösner, Lea „Musikalische Metamorphosen“
Sprick, Michael „Im Kopf eines Verlassenen“
Steiner, Thomas „Sekretärinnen, Lichtteilchen und das Verschwinden der Tasche“
Vogel, Werner „Das Streben nach Harmonie“
von Bern, Dietrich „Die große Flatter“
Wilczok, Lea „Die Hülle“
Zankl, Jakob „Tankreds Traum“
Der Aussichtsturm wurde errichtet von den Pfadfindern, Stamm Roter Milan, Nidderau
Pressestimmen zur Eröffnung
RUNDGANG DURCH DEN MAIS
Kita Maria Merian "Die kleine Raupe Nimmersatt"
Das Leben und die Metamorphose der kleinen Raupe Nimmersatt - gestaltet von den Kindern der Kindertagesstätte Maria-Merian in Ostheim.
Die 22 Kinder, die an diesem Projekt mitgearbeitet haben sind zwischen 3 und 6 Jahre alt. Gemeinsam haben sie sich im Atelier unserer Kita mit dem Leben und der Verwandlung einer Raupe zum Schmetterling beschäftigt.
Die Geschichte der kleinen Raupe Nimmersatt von Eric Carle diente als Wegweiser für das Projekt vom Ei zum Schmetterling. Als Material verwendeten die Kinder Drahtgestelle, Pappmaché und viele bunte Farben.
Holz – sehen und berühren
2010-07-08 Eichenholz und Wachs
Eckhard Kleppe
Eine Grundvoraussetzung für die Metamorphose ist die Zeit. Das tritt bei dem Objekt „Holz - sehen und berühren“, das tatsächlich nicht nur betrachtet, sondern vom Betrachter auch berührt werden soll, deutlich in den Vordergrund.
Die Existenz des Objektes begann vor ca. 400 Jahren. Wahrscheinlich irgendwo im Wald zwischen Ostheim, Eichen u. Marköbel begann eine Eiche zu wachsen. Dazu ließ man ihr vielleicht 110-120 Jahre Zeit. Dann wurde sie gefällt, zimmermannsmäßig aufgearbeitet und zu Baumaterial verwandelt und war nun kein Baum mehr, sondern ein Balken in der Fachwerkkonstruktion einer Scheune in Marköbel. Wirtschaftliche Metamorphosen, die aus ländlichem Raum städtischen Speckgürtel machen, führten dazu, dass die Scheune überflüssig wurde und außer Betrieb kam bis zu ihrem Abriss im Jahre 2006. Aus dem Balken, der mal ein Baum war wurde Bauschutt, den ein Nachbar eingesammelt und gelagert hat. Aus dem Schutt konnte nicht wirklich wieder ein Baum werden, Metamorphosen stellen keinen Urzustand wieder her. Aber in dem Schutt, der untersten Kategorie aller Baumaterialien, verbirgt sich die dem Baum vom Ursprung her innewohnende Schönheit. Die Verwandlung in ein Objekt zum betrachten und berühren versucht dem Rechnung zu tragen.
Was die Zukunft bringt, welche Veränderung und Verwandlung z.B. durch Wind und Wetter schon in den nächsten Wochen stattfinden wird, ist ungewiss.
Dieser Charakter der offenen Zukunft ist aufgenommen in dem Gedicht von Rainer Maria Rilke, das direkt bei dem Objekt gelesen werden kann. In dem Gedicht wird das Leben beschreiben, als ein Wachsen in Ringen, wie bei einem Baum, das sich hineinverwandelt in die offene Frage, ob aus diesem Leben ein Falke, ein Sturm oder ein großer Gesang werden wird.
Eckhard Kleppe
Schlaulinge der Ev. Kita Heldenbergen
Wir haben Holzbausteine genommen und Fische draus gemacht.
Wir haben sie angemalt, Augen drauf geklebt und den Hintergrund mit Farbe, Sand und Muscheln beklebt.
Im Wasser fing alles an...
Rosel Bauer "Metamorphosen-Stühle"
Der Stuhl als Verwandlungsobjekt im Lebensraum Maisfeld.
Hier fehlt die Installation von Philipp Polik.
Brigitte Hirschfeld
Gedankenkokon sich entfalten, entwickeln, verändern
Bei dem Motto: Lebensräume und Metarmorhosen fielen mir
sofort die Schmetterlinge ein, deren Verwandlung oder Metarmophose
von einer Raupe zum leichtflügeligen Falter faszinierend
ist und eine Ursehnsucht nach diesem Naturwunder weckt.
Die Idee beinhaltet die Darstellung der eigenen Person im Veränderungsprozess,
umschlungen von Gedanken. Das Ich als Mittelpunkt
des Lebensraums, wie eine Zirkelspitze in den Boden
gerammt und mit einem Wirkungskreis, der spürbar ist.
Auch wir sind oft wie in einem Kokon, in Gedanken verstrickt,
in der Hoffnung, dass dieser Prozess einen Sinn macht, dass wir
am Ende ausgebrochen aus der selbstgesponnenen Hülle, verändert,
wenn auch nicht zwingend sichtbar, so doch leichter sind.
Dieser Prozess der Metarmophose ist nur äußerlich ein Ruhestadium.
In Wirklichkeit ist er durch tiefgreifende Umbildungen
und Entwicklungen gekennzeichnet.
Dieses Puppenstadium ist eine außerordentlich verwundbare
Phase im Leben. Ein sicherer Platz für die Verpuppung ist also
äußerst wichtig.
Wie lange diese Ruhezeit dauert, hängt von der Art der Veränderung
ab.
Warten wir es ab!
RUHEINSEL
Team Allee Süd
Deine Kreuze an dem einen Kreuz
Das Kreuz, dass in der Zeit um Ostern auf der Gemeindewiese in der Marlache in Windecken stand, fand im Mais einen neuen Platz.
Die Besucher haben Gelegenheit daran selbstgestaltete Kreuze mit Ihren Gedanken zu befestigen.
Wir sollen aber alle verwandelt werden
(1.Korinther 15,51)
Die Kugel:
Symmetrisch, gleichmäßig, glatt,
kein Oben und kein Unten,
kein Anfang und kein Ende.
Man kann sagen: Die perfekte Form.
Diese 5 Kugeln sind anders:
Sie sind nach der Formgebung auf unterschiedliche weise verändert worden. Sind aus der Form geraten, haben “Macken“, sind beschädigt, oder beschmiert. Sie dürfen oder sollen sich in den 6 Wochen im Maisfeld weiter verändern.
Ich lade Sie ein, diese Veränderung mit zu verfolgen:
Am 14. August wird eine dieser Kugeln durch das Pitfire (Holzbrand) ihre Oberfläche verändern.
Eine andere Kugel wird hoffentlich langsam durch Pflanzen zuwachsen.
Die äußere Haut einer dritten Kugel wird bei Regen abgewaschen. Porentief sauber wird sie nicht mehr werden.
Perfekt sind meine Kugeln nicht – sie entsprechen nicht der Norm. Falten und Fehler sind erlaubt. Sind sie nicht dadurch interessanter?
Diese Kugeln stehen als Symbole auch für unsere eigene Existenz: Wir wandeln uns und werden im Lebenslauf verwandelt. Darauf soll auch das Zitat aus dem 1.Brief des Apostels Paulus an die Korinther verweisen.
Birgit Großmann-Kraus
Keramikmeisterin
Glockenstraße 9
61130 Nidderau
www.toepferinnung-hessen.de
MICHAEL DELTO
TITEL: IMPLOSION (ELFEN)
Die Objekte: Eine Serie von TV-Monitoren mit Reliefinschrift
Die Form wurde von einem kleinen TV-Monitor abgenommen,
Technik: Gipsguss. Aufgrund von Produktionsfehlern können TV-Monitore implodieren (Vakuum). Theoretisch-ästhetische Dimension und Schnittstelle zur POESIE: Erfahrener Stumpfsinn, erlebte Geistlosigkeit, Kunstfeindlichkeit "auf dem flachen Lande". Der eigentliche Gegner des Künstlers: Ignoranz und Desinteresse.
Implosion ist eine aus dem technoiden Bereich entlehnte Metapher, ein Maisfeld ist ein Biotop. Außer dem sichtbaren Pflanzenmaterial repräsentiert dieses Biotop konzentrierte Keim- und Wachstumsenergie, die wahrzunehmen gerade das durchwandern des Maislabyrinthes Gelegenheit bietet, hier und in dieser Weise können genügend sensibilisierte Besucher diese Energie wahrnehmen bzw. spüren. Meine Erfahrung als ausstellender Künstler brachte jedoch mit sich, daß bei vielen Kunstrezipienten gerade die Wahrnehmung solcher in Bereiche geistiger Welten verweisende Tatsachen nicht gegeben ist, die Vermittlung eines vom Kunstwerk ausgehenden Überganges vom sinnlich wahrnehmbaren zur vergeistigten Dimension dessen, was "hinter" sinnlich wahrnehmbarer Wirklichkeit steht, auf zunächst unüberwindbare Hindernisse stößt. "Implosion" kann an die Stelle weggefallener, nicht gegebener Wahrnehmungsfähigkeit - bezogen auf geistige Vorgänge, auf außersinnliche Dimension - treten. Die Arbeit selbst läßt Zersplitterung, Fragmentierung gestaltmetaphorisch erahnen; ein Schutz-Impuls vor analysebedingter Zerstörung des zu untersuchenden ist enthalten: die Vitrine. Alle Objekte außer dem in der Vitrine enthaltenem können berührt, das in der Virtine nur betrachtet werden. Hier wird ebenfalls Wahrnehmung differenziert, somit Ästhetik thematisiert.
Der Aspekt künstlerischen Schaffens als Weiterführung, als Fortsetzung dessen, was die Natur jedem Betrachter als offenbares Geheimnis vor Augen führt, verweist auf die verwendeten Materialien; alle zur Gestaltung herangezogenen Materialien sind natürlichen Ursprungs, haben aber bereits, bevor sie zu Material eines Kunstwerks wurden, einen industriellen Umwandlungsprozeß (Metamorphose) durchlaufen (Gips, Metall, Lackfarben, Acrylglas etc.) Die endgültige Gestaltung fußt somit auf vorangegangenen industriellen Produktionsprozessen, die wiederum auf Natur-Ressourcen angewiesen sind (Rohstoffe); die Placierung der Arbeit in einem Maisfeld schließt den Kreis: das scheinbar so naturferne Kunstwerk gerät zum Verweis auf zyklische Naturvorgänge ( werden - vergehen).
Mais-Morphogenese
Meine Bilder erzählen Geschichten
Unter Morphogenese versteht man lt. Duden die „Ausgestaltung und Entwicklung von Organen od. Geweben eines pflanzlichen od. tierischen Organismus“.
Was gibt es in diesem Feld neben der Nutz- und Ernergiepflanze Mais zu sehen und zu erleben? Als Morphogenese durchleben meine Mais-Bilder eine für das Auge ungewohnte Ausgestaltung in Farbe, Form und Größe.
Mit der Auswahl und Bearbeitung meiner Fotographien entwickle ich gleichzeitig immer eine Geschichte. Den Betrachter möchte ich anregen, neugierig zu werden, sich Zeit zu nehmen und sich seine Geschichte auszudenken.
Hannelore Maier - Büdesheim – eMail: hamaier@web.de
Sein II - "Das letzte Abendmahl" oder "wer ist der Verräter" von Anja F. Drescher-Parré. Ohne Text
Beate Thierling
Filzinstallation - Rückzugsort für den Maiszünsler
Auch wenn der Maiszünsler in die Reihe der Schädlinge eingeordnet wird, ist er ein Teil langer Evolutionsgeschichte. Profit zu erwirtschaften und Landwirte von Agrargiganten abhängig zu machen, ist eine bedrohliche Szenerie, die bereits dahin pervertiert ist, die Landwirte auf deren Felder der Wind Genmais verweht hat, zu bestrafen. Es müßte genau umgekehrt sein!
Den Bauern, die keinen Genmais anbauen, sollte der Schaden von Firmen wie Monsanto ersetzt werden.
Deshalb mein Versteck für den Maiszünsler. Möge er, in einer genetischen Veränderung Mittel und Wege finden, Monster wie Monsanto auszutricksen.
Der Drache Fafnir
Dies ist ein Projekt der Land Art AG der Hohen Landesschule. Die Schülerinnen und Schüler die dieses Projekt gestalteten besuchen die 6. bzw. die 7. Klasse.
Die Land Art-AG hat sich für das Maisfeld-Projekt 2010 eine Skulptur ausgedacht, die, wie jedes Land Art-Objekt, nur aus
Naturmaterialien besteht.
Die Figur stellt den Drachen Fafnir dar, der schlafend anzutreffend ist. Nach der nordischen Mythologie ist Fafnir der Lindwurm, der den Nibelungenschatz behütet und letzten Endes von Siegfried
getötet wird. Es gibt viele verschiedene Varianten von dieser Sage, aber in so gut wie jeder ist Fafnir ein "friedlicher" Drache.
Dieser hölzerne Drache ist nur aus Naturmaterialien gebaut worden d.h. aus verschiedenen Ästen, Blättern und Baumrinde.
vom Nichtsein zum Sein
Ich betrete einen Irrgarten. Ich kann irr gehen.
Mir geschieht nichts.
Es gibt einen Ruheplatz.
Ich bin allein.
Ich erfreue mich am Schattenspiel der Maispflanzen auf den einzelnen Bahnen des Irrgartens.
Ich lausche den Geräuschen des Windes im Maisfeld.
Ich nehme Voegel, Mücken und andere Insekten, die anderen Menschen im Maisfeld wahr.
Ich genieße den kurzen Moment des AlleinSein(s).
patricia roth